am 3. 10.2019 Volksbühne Köln
aus: Oliver Gritz, Weltklasse. Die Welt braucht dein bestes DU! editionfredebold, Köln 2019, S. 103 - 114.
Zu Beginn des Jahres 2011 hatte ich mir Klarheit über meine Situation verschafft und damit etwas Ruhe in mein Leben gebracht. Nun war es an der Zeit, eine längerfristige Perspektive zu entwickeln, d.h. eine Vision zur erarbeiten und konkrete Ziele zu setzen.
Ohne die diversen Bücher über persönliche Entwicklung und Unternehmertum, die ich bis dahin in großen Mengen verschlungen hatte, hätte ich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich keinen ausführlichen Zielsetzungsprozess durchgeführt. Denn die Einsicht, wie elementar wichtig ein solcher Prozess ist, war bei mir zu dieser Zeit noch nicht voll entwickelt. Dieser Umstand war im Nachhinein insofern erstaunlich, als ich mit persönlicher Zielsetzung eigentlich sehr gute Erfahrungen gemacht hatte. Im Februar 2002 hatte ich zum Beispiel im Rahmen meines Executive MBA Studiums einen systematischen Zielsetzungsprozess am International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne durchgeführt. Dabei ging es darum, eine für sich passende persönliche Vision zu entwickeln und dementsprechende Ziele und Maßnahmen zu deren Erreichung zu erarbeiten. Ein großer Teil dieses Prozesses war die Identifizierung persönlicher Stärken und Schwächen, sowie von Vorlieben und Abneigungen. Was trieb mich an, was machte mich produktiv? Welche Werte leiteten mich? Um dem gerecht zu werden, galt es eine passende Lebensvision zu entwickeln.
Diese Vision wurde „Big Hairy and Audacious Goal“, kurz BHAG genannt. Mit anderen Worten: Eine mitreißende und Orientierung gebende Lebensvision musste groß, schwer erreichbar und kühn sein. Ich war zunächst von dieser Idee so gar nicht mitgerissen, somit war meine erste Reaktion auf die Übung: „Was soll denn dieser Quatsch. Das ist doch Spinnerei. Bin ich hier bei einer seriösen Ausbildung, oder ist das ein Esoterikprogramm für Manager?“
Mein Vater hätte sich über eine solche Übung kaputtgelacht. Wie gesagt. Seine Standardreaktion auf jede auch nur in Ansätzen verrückte Idee, die ich äußerte, war: „Jetzt hör mal auf zu spinnen.“ Mit seinem Denken stand er nicht allein. Ich hatte so manches ohne es zu bemerken von ihm übernommen. Daher meine spontane Abneigung der Übung zum BHAG. Nicht zu spinnen, sondern sich nüchtern an das Naheliegende zu halten und ohne zu Murren zu tun, was zu tun war, entsprach dem Geist seiner Generation und dem Zeitgeist meiner Kindheit und Jugend in der Bundesrepublik Deutschland der 70er und beginnenden 80er Jahre. Unser Bundeskanzler zu dieser Zeit war Helmut Schmidt. Von ihm stammt das Zitat: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Schmidt hielt Leidenschaft in der Berufsausübung für unprofessionell und sogar für gefährlich. Arbeit und insbesondere politische Arbeit hatte nüchtern, analytisch und solide zu sein. Für Deutschland galt es sich selbst zurückzunehmen und keine herausragende Rolle anzustreben. Leitsätze deutscher Politik waren stabile Einbettung in die Systeme des Westens, in Nato und EU. Restriktive Geldpolitik am besten mit Systemen fester Wechselkurse. Moderate Staatsverschuldung und geringe Inflation. Dieser Zeitgeist war eine Gegenreaktion auf die wahnwitzigen Visionen des deutschen Kaiserreichs und der Nazi-Diktatur, die Deutschland beide in die Katastrophe geführt hatten. Zu einem gewissen Grad ist diese Gegenreaktion in Deutschland noch immer spürbar.
Es ist schwer vorstellbar, dass ein deutscher Unternehmer sagt: „We’re here to put a dent in the universe. Otherwise why else even be here?” (Wir sind hier, um die Krümmung des Universums zu ändern. Warum sollten wir sonst hier sein?). Dieses Zitat wird dem Apple Gründer Steve Jobs zugeschrieben. Mein Vater und Helmut Schmidt hätten ihn wahrscheinlich für völlig irre erklärt. Aufgrund meiner Erziehung waren mir derartig extreme Aussagen ebenfalls suspekt. Deshalb konnte ich mich mit der Übung, die uns im Executive MBA Programm auferlegt wurde, nicht auf Anhieb anfreunden. Weil die IMD diese Übung aber sehr ernst nahm und die mir zugeteilte Gruppe von Mitstudenten sie ebenfalls ernst nahm, gab ich mir Mühe, den Anforderungen des Prozesses zu entsprechen. Also entwickelte ich 2002 eine langfristige Vision meines Lebens. Aus damaliger Perspektive war dieses tatsächlich ein großes, kühnes und schwer zu erreichendes Ziel. Denn ich schrieb einfach auf, was ich mein ganzes Leben hatte sein wollen. Frei, unabhängig und selbstbestimmt. Als Datum zum Erreichen dieses Zieles wählte ich den Abschluss meines 45. Lebensjahrs, d.h. das Jahr 2010. Ab diesem Zeitpunkt, so schrieb ich, wollte ich als selbstständiger Berater, Autor und Vortragsredner wirken. Außerdem wollte ich mit sozialer Tätigkeit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Langfristig wollte ich mich zu einem Weisen entwickeln, den andere um Rat fragen und der als Leit- und Vorbild dient.
Bis zu meinem 45. Lebensjahr wollte ich meine Konzernkarriere fortsetzen und dabei noch mindestens in die Konzernleitung meines damaligen Arbeitgebers aufsteigen. Bevor ich mich dann selbstständig machen würde, wollte ich mit dem Fahrrad die USA durchqueren. Um den Einstieg in meine Selbstständigkeit zu finanzieren, hatte ich ein bestimmtes finanzielles Ziel definiert.
Diese Ziele, die ich in der nicht ganz freiwillig durchgeführten Visualisierung aufgeschrieben hatte, schaute ich mir zu Beginn des Jahres 2011, also 9 Jahre nach Erarbeitung, wieder an, um mich an den alten Vorlagen für meinen neuen Zielsetzungsprozess zu orientieren. Dabei stellte ich fest, dass ich tatsächlich alle Ziele, die ich mir 2002 für das Ende des Jahres 2010 gesetzt hatte, erreicht hatte. Ich war auf ein Level befördert worden, was dem der Konzernleitungsmitgliedschaft in meinem früheren Unternehmen entsprach. Ich war nun selbstständig, hatte die USA mit dem Fahrrad durchquert und eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet. Selbst beim finanziellen Ziel hatte ich eine exakte Punktlandung hingelegt. Der Zielsetzungsprozess von 2002 hatte mein Denken seither sicherlich laufend bewusst oder unbewusst beeinflusst und bei meiner Entscheidung den Konzern zu verlassen eine Rolle gespielt. Die Umsetzung dieser Entscheidung war jedoch vollkommen anders verlaufen, als ich es mir damals vorgestellt hatte. Und nun, wo sie vollzogen war und ich mich nahezu haargenau auf Kurs befand, fühlte sich das alles andere als gut an. Ich empfand keine Feierstimmung, sondern fühlte mich irritiert. Denn ich hatte bei meinem Zielsetzungsprozess von 2002 einen ganz wichtigen Schritt unterlassen.
Ich hatte es seit 2002 unterlassen, den begonnenen Zielsetzungsprozess laufend fortzuschreiben und systematisch weiterzuentwickeln. Dies war der Grund, warum ich unmittelbar nach meinem Ausscheiden aus dem Konzern und vor allem nach Beendigung der USA-Durchquerung in ein Loch gefallen war und zunächst nicht richtig wusste, was ich mit mir und meinem Leben anstellen sollte.
Ich hätte seit 2002 laufend an meiner Lebensvision arbeiten und sie genauer spezifizieren müssen. Es ist gut, wenn man eine Vision hat, zur Umsetzung gehören jedoch präzise Pläne und Handlungsschritte. Dazu gehören Jahres-, Monats, Wochen- und Tagespläne. Man muss sich intensiv mit seinen Zielen beschäftigen. Sonst wird das nichts. Ich nahm mir vor, dass mir ein solcher Fehler nicht noch einmal passieren würde. Die Arbeit an meiner persönlichen Vision sowie konkreten lang- (10 Jahre), mittel- (5 Jahres) und kurzfristigen (Jahres-, Monats-, Wochen- und Tages-) Zielen sollte für mich zu einem täglichen Ritual werden. Heute sehe ich diesen Prozess als noch entscheidender an, als ich ihn Anfang 2011 auffasste. In unserer sich immer schneller wandelnden globalen und digitalen Welt ist Träumen und Spinnen, das Setzen extrem ehrgeiziger Ziele und das Erarbeiten von präzisen Plänen, um diese zu erreichen, aus meiner Sicht lebenswichtig geworden. Der Satz meines Vaters: „Jetzt hör mal auf zu spinnen“ und die Aussage Schmidts „wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ werden der aktuellen Zeit nicht mehr gerecht.
Warum ist das so? Was hat sich geändert?
Eine nach meiner Auffassung starke Darstellung des Geistes, der unsere aktuelle Zeit prägt, ist die „Think Different“ Werbung von Apple aus dem Jahr 1997.[1]
Ihr Text lautet:
Here’s to the crazy ones.
The misfits.
The rebels.
The troublemakers.
The round pegs in the square holes.
The ones who see things differently.
They’re not fond of rules.
And they have no respect for the status quo.
You can quote them, disagree with them, glorify or vilify them.
But the only thing you can’t do is ignore them.
Because they change things.
They push the human race forward.
And while some may see them as the crazy ones,
We see genius.
Because the people who are crazy enough to think
they can change the world,
Are the ones who do.
An alle, die anders denken.
Die Rebellen,
die Idealisten,
die Visionäre,
die Querdenker,
die, die sich in kein Schema pressen lassen,
die, die Dinge anders sehen.
Sie beugen sich keinen Regeln,
und sie haben keinen Respekt vor dem Status Quo.
Wir können sie zitieren, ihnen widersprechen, sie bewundern oder ablehnen.
Das einzige, was wir nicht können, ist sie zu ignorieren,
weil sie Dinge verändern,
weil sie die Menschheit weiterbringen.
Und während einige sie für verrückt halten,
sehen wir in ihnen Genies.
Denn die, die verrückt genug sind zu denken,
sie könnten die Welt verändern,
sind die, die es tun.
Der Geist dieser Worte ist heute im Silicon Valley in Kalifornien, dem aktuell vielleicht fortschrittlichsten Ort der Welt, überall spürbar. Kritische Zeitgenossen mögen diesen Geist als Machbarkeitswahn oder vielleicht sogar Größenwahn bezeichnen. Führende Köpfe des Valleys wie der Unternehmer Peter Diamandis oder der Zukunftsforscher Raymond Kurzweil behaupten jedoch, dass in den nächsten zehn Jahren genauso viel zusätzlicher Wohlstand geschaffen wird, wie in den letzten hundert Jahren.
Ich halte diese Aussage von der Tendenz her für richtig, denn die technologische Entwicklung schreitet aktuell tatsächlich in atemberaubender Geschwindigkeit voran. Die Projekte, an denen heute im Silicon Valley gearbeitet wird, sind gigantisch und sprengen sogar die Vorstellungen, die wir aus Science Fiction-Filmen kennen. Sie reichen vom Aufspannen riesiger Sonnensegel im Weltall, um die ganze Welt mit Unmengen von günstigem Solarstrom zu versorgen bis zu medizinischen Projekten, die uns in den nächsten dreißig Jahren die Unsterblichkeit bescheren sollen. Als Helmut Schmidt und mein Vater jung waren, hätte man Menschen, die seriös behaupteten, derartige Ziele zu verfolgen, wahrscheinlich in die Irrenanstalt eingeliefert. In Anbetracht der technischen Errungenschaften, die wir in den letzten fünf bis zehn Jahren erleben durften, sind die angestrebten technischen und medizinischen Ziele von Diamandis, Kurzweil und den anderen führenden Köpfen des Silicon Valley in den Bereich des Möglichen gerückt. Genauso wie die Abschaffung von Hunger, Wassermangel, Analphabetismus, Kriegen und den meisten Krankheiten. Ganz ohne Zweifel ist die Welt in den letzten beiden Jahrzehnten ein signifikant besserer Ort geworden. Die Statistiken zeigen, dass die absolute Armut, der Analphabetismus und die Kindersterblichkeit in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind. Auch die zurzeit geführten Kriege fordern, statistisch gesehen, weniger Opfer als die Kriege zuvor. Die allgemeine Lebenserwartung und die Anzahl von Menschen, die in Demokratien leben, steigen ständig.
Diese Fakten sind jedoch noch nicht Teil der allgemeinen Wahrnehmung. Viele Menschen denken, dass das Leben immer schlechter und riskanter wird. Unser Denken ist oftmals immer noch im Mangeldenken früherer Generationen verhaftet, wo Hunger, Krankheiten und Kriege eine ständige Bedrohung des Lebens darstellten. In Deutschland gab es jedoch seit dem Winter 1946/47, dem Hungerwinter nach dem 2. Weltkrieg, keine Hungersnot mehr. Niemandem fehlt es in Deutschland am Nötigsten, um zu überleben. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, die ein ganz anderes Herangehen an das Leben erfordert als die Mangelgesellschaften von früher. Und wenn jetzt auf absehbare Zeit auch noch immer mehr Arbeit, die bisher von Menschen vollrichtet wird, durch Roboter und Computer übernommen wird, müssen wir neue Wege finden, um uns als Menschen zu beschäftigen und einen Wertbeitrag zu leisten. Dies erfordert eine deutliche Zunahme von Kreativität. Es erfordert den Einsatz unserer Individualität. Um mit den Worten der Apple-Werbung zu sprechen:
Wir müssen anders denken, die Dinge anders sehen, zu Rebellen, Idealisten, Visionären und Querdenkern werden. Wir dürfen uns in kein Schema pressen lassen, uns keinen Regeln beugen und keinen Respekt vor dem Status Quo haben. Wir sind zum Spinnen verdammt. Die aktive Gestaltung des eigenen Lebens ist kein „kann“ mehr, sie ist zu einem „muss“ geworden. Insofern ist ein regelmäßiges, systematisches Arbeiten an seiner Vision und an seinen Zielen unerlässlich. Dies zu erlernen muss zwingend Bestandteil unseres Schulunterrichts werden. Genauso wie die Identifikation eigener Werte, Motive, Stärken und Schwächen. In diesem Sinne nahm ich mir die Zielsetzungsunterlagen der IMD aus dem Jahr 2002 wieder vor, um meine Zielsetzung zu aktualisieren. Welche Werte trieben mich zu Beginn des Jahres 2011 am stärksten an?
Wenig überraschend waren es immer noch dieselben wie 2002. Es waren die Motive, die mich mein ganzes Leben angetrieben hatten. Allerdings war ich jetzt aufgrund meiner zusätzlichen Erfahrungen und Erkenntnisse in der Lage, sie schärfer und präziser zu formulieren. Meine Vorstellungen vom Leben waren: Frei zu sein, selbstbestimmt zu handeln und einen großartigen Beitrag zu leisten. Dieser Beitrag sollte u.a. darin bestehen, anderen Menschen ebenfalls zur Freiheit, zu selbstbestimmtem Handeln und zum Leisten eines großartigen Beitrags zu verhelfen.
Vor dem Hintergrund dieses Lebensziels wurde mir einmal mehr deutlich, warum mich die Gedanken des ‚Zeitalters der Weisheit‘ in Stephen R. Coveys Buch „Der 8. Weg“ so fasziniert hatten. Die Idee begeisterte mich, dass es für jeden Menschen auf dieser Welt einen Platz gab und dass es keine besseren und schlechteren Menschen gab. Somit löst sich auch die Vorstellung auf, dass es eine Elite gab, zu der eben nicht jeder gehören kann. Jeder hatte die Chance, etwas aus sich zu machen. Als mir diese Gedanken durch den Kopf schossen, knüpfte ich gefühlsmäßig an die Euphorie an, die ich während meiner Fahrradtour durch die USA empfunden hatte. Mir wurde wohl und warm ums Herz. Ich hatte mit meiner Vision den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie war wirklich genau das, was mich im innersten am meisten bewegte, am besten zu mir passte und umschrieb, womit ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Diese Vision passte haargenau zu ‚Run & Ride for Reading‘ sowie zu meinen Ambitionen, als Autor und Vortragsredner zu wirken. Auf dieser Vision aufbauend formulierte ich eine Reihe konkreter Ziele und Maßnahmen. Im Rückblick war der Zielsetzungsprozess des Jahres 2011 jedoch auch wieder etwas halbherzig. Ich war damals in meiner persönlichen Entwicklung noch nicht weit genug, um diesem Prozess die Kraft zu verleihen, die er benötigt, um maximale Wirksamkeit zu entfalten. Dies lag u.a. am fehlenden Selbstvertrauen. Ich traute mir die Vision, die ich für mich formuliert hatte und die ganz offensichtlich zu mir passte, zu diesem Zeitpunkt einfach nicht richtig zu. In schwachen Momenten kam immer wieder das Gefühl in mir hoch, eben doch nur ein „Spinner“ zu sein, der den Ernst des Lebens verkannte und sich deshalb verrannt hatte. Damit einher ging meine Angst, bis zu meinem Lebensende finanziell nicht über die Runden zu kommen. Geld, oder besser gesagt, die Angst davor es zu verlieren oder nicht genug davon einzunehmen, raubte mir Energie und blockierte mein Handeln.
Dass ich diese und andere Blockaden würde lösen müssen, um mit meiner Vision letztlich erfolgreich zu sein, wurde mir am 4. Dezember 2012 in für mich extrem einprägsamer Art und Weise vor Augen geführt. Am Abend dieses Tages sah ich ein Interview im Fernsehen, das der Moderator Markus Lanz mit der Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner führte.[2]
Messner ist einer der erfolgreichsten Bergsteiger aller Zeiten und errang auch über seine bergsteigerische Tätigkeit hinaus eine Menge spektakulärer Erfolge. So ist er u.a. der erste Mensch, dem die Besteigung des Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff, die erste Solobesteigung eines Berges über 8.000 m Höhe und die Besteigung aller 14 Berge mit über 8.000 m Höhe gelang. Außerdem gelang ihm die Durchquerung der Antarktis und der Aufbau von fünf phantastischen Museen in Südtirol. Messner hat unzählige Bücher geschrieben und gehört auch mit 74 Lebensjahren noch zu den gefragtesten Vortragsrednern der Welt. In dem Interview mit Markus Lanz gab Messner sein Erfolgsrezept preis.
Er teilte mit, zum Erreichen seiner Ziele alles, d.h. seine gesamte Energie, seine gesamte Kreativität und sein gesamtes finanzielles Vermögen eingesetzt zu haben. Und das nicht nur einmal, sondern mehrmals im Leben. Er vertrat die Meinung, dass, wenn man absolut alles gibt, die Chancen sehr hoch sind, dass die Dinge einen positiven Ausgang nehmen. Auf diese kompromisslose Einstellung führt Messner seine spektakulären Erfolge zurück.
Ich teile seine Ansicht zu 100%. Sie deckt sich mit der bereits zitierten Aussage Fredmund Maliks, dass wirklich große Leistungen i.d.R. auf der Kombination von zwei Prinzipien beruhen: „Das erste ist eine klar erkannte Stärke und das zweite die kompromisslose Konzentration darauf.“
Dies ist ein Kernsatz einer jeden erfolgreichen Strategie. Wie viele Kernaussagen sind sie leicht gesagt, aber in ihrer Umsetzung ungemein schwierig. Denn wie gelingt es einem, seine Energie zu bündeln und auf das richtige Ziel und das richtige Vorgehen zu konzentrieren?
Dazu bedarf es der Auflösung sämtlicher Blockaden bzw. innerer Konflikte. Dazu gehören Angst, Selbstzweifel, fehlende Fertigkeiten, Schuldgefühle, Abhängigkeiten, Neid, Gier, Hass und alle anderen negativen Gefühle, die einem am konstruktiven und zielgerichteten Handeln hindern. Ich werde dem Thema Konzentration des Handelns ein ganzes Kapitel widmen. Zunächst widme ich mich jedoch einem Thema, das bei mir Angstgefühle und immense innere Konflikte auslöste und das deshalb für eine riesige Blockade sorgte. Das war das Thema Geld.
[1] https://www.youtube.com/watch?v=QjvrBzYt3d8
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Oa8g8CGcIJY
50% Complete
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